Die Buchreihe WIDERSTÄNDIG beschreibt widerständiges Handeln in Betrieben und Verwaltungen. Im Mittelpunkt steht das konkrete Beispiel. Es geht vor allem um das gemeinsame, gewerkschaftlich orientierte widerständige Handeln, aber auch um das widerständige Handeln Einzelner.
Die Reihe „WIDERSTÄNDIG“ entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.
Immer kommen die Handelnden und Betroffenen selbst zu Wort. Das Beispiel soll Andere zum widerständigen Handeln ermuntern.
Zum besseren Verständnis werden ökonomische, juristische und historische Erläuterungen gegeben. Ökonomie als Kritik an den herrschenden Macht – und Eigentumsverhältnissen. Geschichte als Geschichte der abhängig Beschäftigten. Recht als Widerstandsrecht.
Die Lehren aus der Geschichte sollen nicht vergessen werden. Deshalb wird die Reihe „WIDERSTÄNDIG“ zusammen mit einem der Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN – BdA) und Historiker Dr. Ulrich Schneider herausgegeben, der in jedem Buch ein Vorwort schreibt.
Der Faschismus löste die Gewerkschaften auf und beseitigte alle kollektiven Rechte, die sich die Gewerkschaften erkämpft hatten. Das Tarifrecht, das Betriebsrätegesetz – alles wurde mit einem Federstrich zunichte gemacht. Eine „Deutsche Arbeitsfront“ mit den Unternehmern als „Betriebsführer“ und den Beschäftigten als „Gefolgschaft“ wurde etabliert. „Nie wieder Faschismus“ heißt dagegen Stärkung der Gewerkschaften und Verteidigung und Ausbau der Rechte der abhängig Beschäftigten. „Widerständiges“ Handeln im Betrieb ist in diesem Sinne immer auch antifaschistisches Handeln.
Die Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald erklärten in dem Schwur von Buchenwald 1945: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Wir haben die historische Funktion des großen Kapitals als Wegbereiter des deutschen Faschismus nicht vergessen. Wir haben das Ziel nicht aufgegeben, einem Wiederaufleben des Faschismus diese ökonomische Grundlage zu entziehen. Die Bücher der Reihe „WIDERSTÄNDIG“ und das Handeln, das in diesen Büchern beschrieben wird, sind ein Beitrag im Kampf um dieses Ziel.
Die Reihe wird herausgegeben von der Gewerkschaftssekretärin Jana Seppelt, einem der Bundessprecher der VVN-BdA und Historiker Dr. Ulrich Schneider und dem Rechtsanwalt Benedikt Hopmann.
Im Jahr 2020 erschien zum 100. Jahrestages der Betriebsverfassung das Buch Gegenmacht statt Ohnmacht, das sich mit der Geschichte der Betriebsverfassung, dem Kampf der Lohnabhängig um grundlegende Veränderungen, Erfolge und Niederlagen beschäftigt. Alle anderen Bücher der Reihe beschäftigten sich mit gegenwärtigen Beispielen widerständigen Handelns in Betrieben und Verwaltungen.
Zu den Zielen der Buchreihe in zehn Punkten
Silvia Habekost/Dana Lützkendorf/Sabine Plischek-Jandke/Marie-Luise Sklenar (Hrsg.)
Gebraucht, beklatscht – aber bestimmt nicht weiter so!
Geschichte wird gemacht: Die Berliner Krankenhausbewegung
WIDERSTÄNDIG
108 Seiten | in Farbe | 2022 | EUR 10.00
ISBN 978-3-96488-139-7
Kurztext: Geschichte wurde gemacht! Im Rahmen einer außergewöhnlichen Kampagne erstreikte die Berliner Krankenhausbewegung 2021 bessere Arbeits- und Tarifbedingungen bei der Charité, Vivantes und deren ausgegliederten Töchtern und damit eine bessere Patient*innenversorgung.
Kurztext:
Wie wurden die Rechte erkämpft, auf die sich Betriebsräte heute stützen können? Das Buch zeigt: Schon vor hundert Jahren ging es um mehr Mitbestimmung, Gemeineigentum und mehr Rechte in der ganzen Wirtschaft. Wir bauen auf dem auf, was damals durchgesetzt wurde – trotz schwerer Niederlagen. Dieser Kampf ist noch längst nicht zu Ende…
Zu bestellen über den VSA Verlag
Rezensionen zu diesem Buch:
Henrik Müller in ver.di PUBLIK – Die Mitgliederzeitung – Ausgabe 01/2020 vom 15. Februar 2020:
„Betriebsrätegesetz – VSA-Band analysiert 100 Jahre „Gegenmacht statt Ohnmacht”
Der Betriebsrat hat die Aufgabe, „darüber zu wachen, dass die zugunsten der Arbeitnehmer geltenden Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen durchgeführt werden”. So lautet ein Kernsatz des Betriebsverfassungsgesetzes (Paragraf 80 BetrVG). Dass diese Rechte von den abhängig Beschäftigten und ihren Gewerkschaften allesamt mühsam errungen und hart erkämpft werden mussten und müssen: Auf diesen Aspekt konzentrieren sich die Autorinnen eines jüngst im Hamburger VSA-Verlag erschienenen Buchs mit dem Titel „Gegenmacht statt Ohnmacht”. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte eben dieses Betriebsverfassungsgesetzes, das jetzt 100 Jahre alt ist. Es wurde – als „Betriebsrätegesetz” – am 18. Januar 1920 beschlossen und trat am 4. Februar 1920 in Kraft. Was heutzutage kaum jemand noch weiß, was aber, wie viele andere Hintergründe, aus dem vorliegenden Band zu erfahren ist: wie hoch der Blutzoll war, den unsere Kolleginnen dafür zu entrichten hatten. Fünf Tage vor der Entscheidung der Deutschen Nationalversammlung hatten sich während der Beratungen im Plenarsaal draußen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin mehr als 100.000 Menschen zu einer gewaltigen Demonstration gegen das geplante Betriebsrätegesetz versammelt, die einem Aufruf der linken Oppositionsparteien USPD und KPD, der Berliner Gewerkschaftskommission und der revolutionären Betriebsrätezentrale gefolgt waren. Weiterlesen hier:
Rainer Knirsch in Mitteilungen, Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e. V., Nr. 58, September 2020:
Noch während der Auslieferung zum Jahreswechsel 2019/20 waren die Exemplare der 1. Auflage durch ungewöhnliche Nachfrage aus IG Metall-Gremien vergriffen; es musste sofort unverändert nachgedruckt werden. Das Vorwort von Verena zu Dohna-Jaeger, Leiterin des Ressorts Betriebsverfassung und Mitbestimmungspolitik beim Vorstand der IG Metall, bringt es gradlinig auf den Punkt: “Wie vor hundert Jahren geht es um den Interessengegensatz von Arbeit und Kapital.” (Und der wird im Buch ausführlich erklärt, gerät er doch selbst in Gewerkschaftskreisen aus “Sozialpartnerschaft” zuweilen in Vergessenheit.) weiterlesen hier:
Kurztext:
Lohnt es sich, die Angst zu überwinden und den
offenen Konflikt zu wagen, auch wenn der Gegner übermächtig erscheint? Kolleginnen und Kollegen der im Jahr 2009 outgescourcten (ausgegliederten) therapeutischen Abteilung der Charité sagen JA
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Kurztext:
Studentische Beschäftigte an Hochschulen: prekär, unterbezahlt, unersetzlich … und streikbereit. Drei Jahre kämpften sie in Berlin um einen neuen Tarifvertrag: zur Nachahmung empfohlen!
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Kurztext:
Beschäftigte aus dem Berliner Botanischen Garten und anderen Bereichen sagen »Prekär und tariffrei – nicht mit uns« und erheben Anklage gegen systematische Tarifflucht und das Outsourcing in Verantwortung der öffentlichen Hand.
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Kurztext:
Kritische Dokumentation der Streiks Bremer Mercedes-Arbeiter gegen Fremdvergaben und Leiharbeit.
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Kurztext:
Ermutigende Widerstandserfahrungen gegen einen Generalangriff von Vermögensmilliardären.
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Kurztext:
Der Kampf von »Lebenshilfe«-Beschäftigten in Berlin um ein besseres Gehalt, gewerkschaftliche Interessenvertretung und einen Tarifvertrag ging auch um ihre Anerkennung. Es ging damit um die Wertschätzung von sozialen Berufen.
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Kurztext:
Altenpflegerin ./. Bundesrepublik Deutschland. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg entschied im Juni 2011 zugunsten der Altenpflegerin. Ihr durfte nicht gekündigt werden. Sie hatte schwere Missstände in der Altenpflege bekannt gemacht, mit ihrer erfolgreichen Klage gegen ihre Kündigung das Recht der Whistleblower verbessert und bekam als erste Nichtakademikerin den Whistlebower-Preis.
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Kurztext:
Juristische »Erfolge«, kleine »Siege« und vielfältige Solidaritätsarbeit im Arbeitsrechtsstreit gegen Unternehmen und Konzerne sind möglich!
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siehe auch Fettes Brot: Emmely, unter dem link: https://www.youtube.com/watch?v=vftouJV1eUE